Samstag, 7. Februar 2009

Vision

Es war sehr schwer in diesem Jahr 1992. sich von allen Idealen die meine Generation getragen hat, zu verabschieden. Wir haben mit unseren Augen gesehen, was wir uns nie im Leben vorstellen könnten. Ein schwerer Bürgerkrieg in unserem Land (Bosnien), hat unsere Träume von einer gerechten Gesellschaft und einer glücklicher Zukunft weggewischt. Diese große Trübsal hat jedem auf seinem Weg erwischt und noch deutlicher gezeigt, welche Richtung jeder eingeschlagen hat. Und meine Seele hat sich noch mehr nach der Liebe und Erfüllung gesehnt.

Ende Oktober habe ich mich im Belgrader Stadtbus ( Belgrad heißt weiße Stadt) auf dem Weg in das Dorf Ovča befunden. Mit meinem Mitreisendem habe ich über ein Thema geredet, das mich seit ein paar Wochen beschäftigt hat. Ich hatte ein gutes Gefühl,dass ich fast am Ende meiner jahrelanger Suche bin. Durch die Siebenten-Tags-Adventisten wurde ich von der biblischen Wahrheit überzeugt. Ich war bereit Jesus völlig nachzufolgen. Auf diesem Weg stand nur noch ein Problem, dieses war die Annahme der prophetischen Gabe. Ich habe mich immer wieder gefragt wozu wir in unserer Zeit Prophetie benötigen, wenn wir schon alles in der Bibel finden.

Genau mit diesen Worten habe ich meinen Bekannten konfrontiert. Da hat er einfach die Bibel aufgeschlagen. Das Buch Offenbarung. Mir war schon bekannt, dass dieses Buch über aktuelle und jetzige Endereignissen spricht. Wenn jemand aus Offenbarung argumentiert, dann suchen wir die Erfüllung in unserer Zeit. Kapitel 12 beschreibt die Kirchengeschichte bis zum Ende. Letzter 17. Vers lautet:" Und der Drache ward zornig über das Weib und ging hin zu streiten mit den übrigen von ihrem Samen, die da Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu Christi."

Hier erkennen wir zwei wichtige Merkmale des Volkes Gottes, sie halten zum einen die Gebote Gottes und zum anderen haben sie das Zeugnis Jesu.
Was ist das Zeugnis Jesu? Mein Bekannter schlug danach Kapitel 19 Vers 10 auf: "Und ich fiel vor ihn zu seinen Füßen, ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Das Zeugnis aber Jesu ist der Geist der Weissagung."

Es ist ganz klar, dass jemand der heute den Anspruch erhebt dem letzten Volk Gottes zugehörig zu sein, nicht die Gebote Gottes verleugnen kann. Gleichzeitig wird sich in diesem Volk der Geist der Weissagung, d.h. Prophetie offenbaren.

In diesem Moment hab ich eine riesengrosse Kraft aus diesen biblischen Zeilen gespürt.
Mein Dilemma wurde für immer beseitigt. Beim Lesen dieser Worte erschien ein helles Licht, so als ob ein Engel diese aufgeschlagene Bibel erleuchtet hat. Dieses Licht verbreitete sich in meinem Kopf und in der ganzen Atmosphäre um mich herum. Plötzlich wurde mein Geist erhoben und befand sich in sekundenschnelle im dritten Himmel bei Gottes Thron.

Was ich dort gesehen habe kann ich schwer in Wort fassen. Ich sah, dass das ganze Universum vor Leben blüht, unzählige Lebensformen existierten dort in einem edlen Reichtum und wunderschöner Pracht und Fülle. Alles verlief vollkommen harmonisch. Meine Seele überfiel ein unbeschreiblich starken Eindruck der Geborgenheit und Liebe.
In diesen kurzen Momenten wurde mir ein Überblick über die Gesamtheit gegeben. Ich habe alles geshen was es oben gibt, ohne dass ich Einzelheiten beschreiben kann.
Diese Gesamtheit hatte nur einen Mittelpunkt. Es ist ganz anderes als bei uns, wo jeder seine Richtung und seinen eigenen Schwerpunkt hat. Ganze Herrlichkeit, Reichtum und alle Blicke richteten sich auf ein Zentrum. Meine Aufmerksamkeit hat sich dann auch auf diesen Punkt gerichtet. Und da habe ich Jesus gesehen. Und zwar nicht wie alle andere , in Licht und unschätzbarem Reichtum angezogen, sondern in einfachster Kleidung die man sich vorstellen kann, so wie in einem langem Nachthemd von grobem Material. Ich habe gesehen, dass das ganze Universum darüber staunt. Der Atem von jedem stand still. Keiner konnte nachvollziehen was in dem Moment in Jesus vorgeht. Jesus selber war in tiefen Gedanken und hatte einen sehr besorgten Gesichtsausdruck.

Es war ein grosses Geheimnis was sich gerade abspielte. Ein König der auf alles verzichtet, als ob er um sich herum alles vergessen hat. Alles außer einen winzigen Punkt im Universum. Seine ganze Besorgnis, Konzentration und Schmerz ging in eine Richtung. In die Richtung unserer gefallenen und traurigen mit Bosheit beladener Welt.

Ich sah wie Er in einem Moment seine Hände erhob, vollkommen bereit für die Aufgabe, die vor Ihm bevorstand, seine Verfleischung, Vereinigung mit der Menscheit, seinem Besuch der uns für immer erlöst hat. Ich begriff, dass ich Jesus kurz vor seiner Niederkunft auf die Erde erlebt habe.

Nachdem ich das alles sah, kam ich wieder zu mir, zu meiner irdischen Existenz. Ich staunte über die Liebe die aus Jesus gestrahlt hatte. Es gibt absolut nichts Vergleichbares was annähernd dieser Liebe zu uns Menschen gleichkommt.


Niemand bemerkte was mit mir an diesem Abend geschah. Ich verstummte angesichts dieser Vision. Lediglich kamen folgende Worte über meine Lippen:" Was hat Er nur für uns verlassen!"

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